Was tun bei Achillessehnenschmerzen?

Chronische Achillessehnenschmerzen können sich als druckempfindlicher evtl. geschwollener Bereich 2-3cm oberhalb der Ferse bemerkbar machen. Bei Lauf- (häufig Mitteldistanz) und Sprungsportarten kommt diese Art der Tendinopathie besonders häufig vor.

Hilfreiche Tipps

In der Literatur werden viele Risikofaktoren genannt: u.a. zu schneller Anstieg der Trainingsbelastung, reduzierte Beweglichkeit im Sprunggelenk, muskuläre Kontrolle der Hüfte und erhöhter BMI. Patienten geben häufig Anlaufschmerzen nach dem Schlafen oder längeren Sitzen an und können ihren Hobbies nur bedingt nachgehen. Manche reduzieren die Belastung oder bleiben komplett vom Sport fern.

Welches Verhalten wirkt sich positiv auf Achillessehnenschmerz aus? Die Literatur scheint sich hier weitgehend einig zu sein. Eine kontrollierte Belastung und Kräftigung der Wadenmuskulatur und damit verbunden Achillessehne scheint auf den Durchmesser und die Struktur der Sehne einen guten Einfluss zu haben. Sie gewinnt durch Be- und Entlastung ihre Elastizität und Resilienz zurück. Die Dosierung der Übungen (Bild 1-3) hängt von Schmerzniveau und verwendetes Gewicht ab.

Hier ein mögliche Dosierungshilfe

  • Variante 1: Fersen heben ohne Gewicht mit langsamer Bewegungsausführung in verschiedenen Ausgangsstellungen: 3×15 pro Übung bis zu 2x/Tag
  • Variante 2: Fersen heben mit Gewicht bzw. einbeinig mit langsamer Bewegungsausführung in verschiedenen Ausgangsstellungen: je nach Gewicht und Kraft 3×5-15 3x/Woche

Variante 1 bietet für ein paar Wochen eine gute Einstiegsmöglichkeit, um die Sehne auf größere Last vorzubereiten. Eine geringe Schmerzintensität während und bis zu 24h nach dem Training sind erlaubt. Lauf- und Sprungsportarten können bei hoher Schmerzintensität für bis zu 3 Wochen pausiert werden. Erste Erfolge sind nach ein paar Wochen sichtbar und das Training sorgt auch darüber hinaus dafür wiederkehrende Symptome vorzubeugen. Ein guter Deal für diesen überschaubaren Zeitaufwand, wie ich finde.

Variante 2 ist in der Gesamttrainingszeit kürzer und mindestens so effektiv, kann aber aufgrund des hohen Gewichts in akuten Phasen nicht immer durchgeführt werden.

Referenzen: Beyer, R., Kongsgaard, M., Kjaer, BH. et al. (2015). Heavy slow resistance versus eccentric training as treatment for achilles tendinopathy: a randomized controlled trial. The American Journal of Sports Medicine, 43(7):1704-1711

Silbernagel, KG., Hanlon, S. & Sprague, A. (2020). Current clinical concepts: conservative management of achilles tendinopathy. Journal of athletic training, 55(5):438-447.

Van der Vlist, AC., Winters, M., Weir, A. et al. (2021). Which treatment is most effective for patients with achilles tendinopathy? A living systematic review with network meta-analysis of 29 randomised controlled trials. Br J Sports Med, 55(5):249-256.

Malliaras, P., Barton, CJ., Reeves, ND. et al. (2013). Achilles and patellar tendinopathy loading programmes: a systematic review comparing clinical outcomes and identifying potential mechanisms for effectiveness. Sports Medicice, 43(4):267-286.

Andreas Plank

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