Laufen ist für den Hobbysport, wie der Rückenschmerz für die Medizin, beides wird häufig angetroffen und viel diskutiert. Wie stehen nun aber beide Themen zueinander? Kann das Laufen als möglicher Risikofaktor für die Entwicklung von Rückenschmerzen gesehen werden? Oder sogar das Gegenteil, als Therapie?
Empfehlungen aus der Wissenschaft
Mal sehen was die Studienlage in den letzten Jahren als Antwort parat hat. Eine Zusammenfassung von 19 Studien, welche sich vor allem mit den neu aufgetretenen (Inzidenz) und bereits existierende (Prävalenz) Fällen von Rückenschmerzen bei Läufern beschäftigt, zeigt sowohl eine niedrige Inzidenz als auch Prävalenzrate (beides < 20%). Die Autoren bezeichnen regelmäßiges Joggen sogar als potenzielle präventive Maßnahme gegen Rückenschmerzen. Hier ist anzumerken, dass es sich um unspezifischen Rückenschmerz handelt. D.h. keine klare Diagnose zum Ursprung des Schmerzes bekannt ist (u.a. Nervenwurzeltangierung, entzündlich-rheumatisch, postoperativ).
Als Anfänger und nach langer Laufabstinenz empfiehlt sich die Belastungsdauer zu Beginn niedrig zu halten (in etwa 15-20 Minuten) und Gehpausen einzulegen. Eine Steigerung ist je nach subjektiven Empfinden und Tagesverfassung alle 1-2 Wochen möglich. Empfohlen wird außerdem begleitend ein Training mit Bein- und Rumpfkräftigenden Übungen 1-2x/Woche zu machen. Dies steigert das Wohlbefinden während der Laufeinheit und bietet mehr Abwechslung.
Bei hoher Schmerzintensität oder signifikanter Einschränkung im Alltag und Schlaf, hat Laufen nicht Priorität, sondern ärztliche Abklärung und je nach Indikation Physiotherapie. Bei niedriger bis moderater Schmerzintensität kann Laufen neben Krafttraining, Pilates und Yoga, empfohlen werden. Vorausgesetzt man findet seines altes Paar Laufschuhe noch.
Andreas Plank